Ist meine Stimme zu hoch? 5 Tipps für eine volle Stimme

Ist deine Stimme zu hoch, hast du das Gefühl, sie klingt piepsig? So sprichst du mit voller Stimme in deiner Wohlfühllage.
Sprechtrainer Matthias Schloßgangl prüft ist die Stimme zu hoch?

Du hast du dir schon oft gedacht, dass deine Stimme zu hoch und dünn klingt?

Du fragst dich: Wie bekomme ich eine tiefere Stimme?

Wenn du versuchst tiefer zu sprechen, tut das weh und klingt auch nicht besser?

Wie du in deiner eigenen Stimmlage gut klingst und dabei stimmschonend sprichst, erfährst du in diesem Blogbeitrag!

Damit deine Stimme zu dir passt! Ohne sie runterdrücken.

Ist meine Stimme zu hoch?

Die Motivation zu sprechen, etwas sagen zu wollen, versetzt dich in die optimale mittlere Grundspannung.

Emotionen verändern den Spannungszustand im Körper. Aufregung etwa erhöht ihn.

Durch Anspannung verkürzen die Muskeln, die Kehlkopfstellung verändert sich und die Stimmlippen werden mehr gespannt, die Stimme wird höher.

Wenn du nur mehr die Randlagen (Kopfstimme) nutzt, dann klingt deine Stimme zu hoch, wird dünn und piepsig. Es fehlen die tieferen Bruststimme-Anteile.

Ein Zuwenig an Spannung wiederum lässt die Stimme brüchig werden.
Deshalb ist eine mittlere Grundspannung nötig.

Wie bekomme ich eine dunklere Stimme?

Hinter der Frage steckt meiner Meinung nach der Wunsch nach einer volleren Stimme, in der auch die tieferen Frequenz-Anteile deines Stimmspektrums zum Ausdruck kommen.

Es gilt die Resonanzräume zu nutzen, um den vollen Stimmumfang zu erlangen.

Eine locker aufrechte Haltung mit beiden Füßen am Boden gut verwurzelt, unterstützt dich dabei. Gedanklich holst du die Kraft, die deine Stimme trägt, aus dem Bauch, der Körpermitte. So vermeidest du, dass die Stimme zu hoch wird.

Dein ganzer Körper wird zum Instrument, Resonanzräume sind der Brustkorb und die als Ansatzrohr bezeichnete Hohlräume im Kopf, wie Rachen, Mundraum, sowie Nasen- und Nebenhöhlen.

Wie kriege ich eine tiefere Stimme?

Du hast das Gefühl, deine Stimme ist zu hoch?

Sprich in der eigenen Wohlfühllage, die ist tiefer als die Tonlage im aufgeregten Zustand.

Wie bekomme ich eine tiefere Stimme?

Die Stimme mit Gewalt nach unten „drücken“, um tiefer zu sprechen, schädigt die Stimme.

Es strengt an, belastet unnötig und führt zu Heiserkeit.

Gähne entspannt, dann senkt sich der Kehlkopf ab und der Resonanzraum darüber vergößert sich.

Damit hat die Stimme mehr Raum, sich zu entfalten, klingt tiefer, dunkler.

Sprich aus deiner Mitte. Entspannt klingst du am besten!

Nutze die Brustresonanz, versuche folgende Übung: töne entspannt auf aaa und klopfe dabei ganz sanft mit den Fäusten auf den Brustkorb – lass deine Bruststimme klingen.

So erlangst du die volle Stimme, in deinem Frequenzbereich, sie klingt tiefer, ohne zu pressen.

Auch wenn du etwas höher sprichst, dürfen Anteile der Bruststimme mit dabei sein. Diese Durchmischung und Verbindung der Register lässt sich trainieren.

Welche Stimmlagen gibt es?

In der Singstimme bei Frauen: Sopran, Mezzosopran und Alt.

Bei Männern: Tenor, Bariton und Bass.

Sopran und Tenor sind die höchsten Lagen, absteigend bis zu den tiefen Stimmen Alt und Bass.

Es gibt tiefe und hohe Stimmen, das ist individuell verschieden. Wie deine Stimme klingt, ob piepsig oder voll, das lässt sich trainieren.

In deinem angeborenen Stimmumfang kannst du dich frei bewegen und mit Übungen seinen vollen Umfang entfalten.

Du sprichst in der Sprechstimmlage, die im Zwiegespräch weniger laut ist als im Vortrag.

Die sogenannte mittlere Sprechstimmlage ist unsere Wohlfühllage in der wir unangestrengt sprechen können und wo die Stimme angenehm klingt.

Mit zunehmender Anspannung und Emotionalität steigt die Tonhöhe an, wir verlassen die Wohlfühllage. Auch wenn wir lauter werden, tendieren wir dazu, stimmlich höher zu werden.

Das kann, muss aber nicht sein, du kannst versuchen, einen Ton anschwellen und lauter werden zu lassen und am selben Ton wieder leiser zu werden.

Im Laufe eines Vortrags wird deine Stimme phasenweise auch etwas höher als sonst sein, wenn du mit mehr Intensität und unterschiedliche Emotionen nutzend sprichst, um Atmosphären zu erzeugen.

Erscheint dir die Stimme zu hoch, kannst du immer wieder in die mittlere Sprechstimmlage zurückkehren, um zu vermeiden, dass die Stimme zu hoch und das Sprechen anstrengend wird.

Was ist die ideale Stimmlage oder Tonhöhe?

Die mittlere Sprechstimmlage, du findest sie im Zustand der Entspannung, ist die Tonlage in der du ganz unangestrengt sprichst.

Versetze dich gedanklich in eine wohlige Lage, strecke dich durch, entspanne deine Muskulatur. Denke an ein gutes Essen beginne zu kauen, schmecke und summe genussvoll auf mmm.

Summe weiter auf mmm und hör zu kauen auf – spüre, wo klingt deine Stimme ganz entspannt? Auf welchem Ton tönst du ganz unangestrengt?

Sprich ein „ Mmm, Guten Morgen“ testhalber in dieser Tonlage.
Keine Rede mehr von „die Stimme zu hoch“.

Das ist deine Wohlfühllage oder mittlere Sprechstimmlage, die Indifferenzlage.

Sie ist im unteren Drittel deines Stimmumfangs angesiedelt.

Dein Stimmumfang erstreckt sich vom höchsten Ton bis zum tiefsten Ton, den du singen oder summen kannst.

Was kann man gegen eine hohe Stimme tun?

Im Rahmen des Sprechtrainings gibt es eine Reihe Übungen zur Senkung einer zu hohen Stimme.

In der Wohlfühllage kannst du entspannt und unangestrengt sprechen.

Du nutzt deine volle Stimme und hast einen angenehmen Stimmklang für deine Zuhörer.

Klare Artikulation unterstützt dich dabei: sie verhilft dir zu richtiger Sprechatmung, diese lässt dich ökonomischer sprechen.

Das macht dich ruhiger und du sprichst in der passenden Tonlage. Du klingst natürlich, ohne die Stimme tiefer stellen zu müssen.

Lies dazu meinen Blog Klare Artikulation für deutliches Sprechen!

Im Sprechtraining stehe ich dir mit Anleitung und Feedback zur Seite, damit du deine Sprechdeutlichkeit verbesserst!

Wenn du das Gefühl hast, tiefer sprechen zu müssen, weil du nicht ernstgenommen wirst, macht Nervosität sich breit. Du hast Angst, dass die Stimme zu hoch wird.

Also versuchst du angestrengt tiefer zu werden, das ermüdet die Stimme rasch.

Wieso strengt das tiefer Sprechen an?

Wenn du deine Stimme als zu hoch empfindest und du sie mit Kraft nach unten drückst, beginnst du zu pressen.

Zuviel Druck führt zu Stimmermüdung und Räusperzwang. Das ist der Grund, wieso du schnell heiser wirst.

Räuspern gilt es generell zu vermeiden, das schädigt die Stimmlippen, weil sie aneinander schaben.

Versuche stattdessen zu summen oder kräftig zu schlucken, gegebenenfalls Schleim abzuhusten, wenn du ein Kitzeln im Hals verspürst, den „Frosch im Hals“.

Das Rezept lautet: Offen und innerlich weit bleiben, um wohlig und voll zu klingen.

Was tun, wenn meine Stimme zu hoch und zu dünn klingt?

Deine Stimme dringt so weit, wie du denkst, deshalb ist es wichtig raumfüllend zu sprechen.

Also „sende“ deine Botschaft bis zur letzten Reihe. So wird deine Stimme lauter.

In einem entspannten Körper sind die Resonanzräume offen, der Ton kann schwingen und sich ausbreiten. Sorge für diese Offenheit. Dann klingt deine Stimme voller anstatt zu dünn.

Durch Übungen im Sprechtraining kannst du deine Stimme stärken und trainieren, dass sie nicht zu hoch klingt, weil du deine Wohlfühllage findest.

In der Regel ist die Tonlage im Vortrag vor größerer Gruppe etwas höher, es empfiehlt sich zwischendurch immer wieder in die tiefere Wohlfühllage zurückkehren.

Passe die Lautstärke der Raumgröße und der Zuhöreranzahl an.

Mehr über die Lautstärkeneinstellung liest du in meinem Blog

Wie du die Lautstärke dosierst!

5 Tipps für eine volle Stimme und stimmschonendes Sprechen

Mit diesen Maßnahmen sprichst du stimmschonend mit voller Stimme:

  1. Die Wohlfühllage nutzen, nicht nach unten pressen oder in die Kopfstimme wechseln, nur in Randlage wäre die Stimme zu hoch
  2. Pausen machen beim Sprechen
  3. Die Stimme regenerieren: sanftes summen zwischendurch und die Resonanz aktivieren
  4. Die richtige Sprechatmung einsetzen, lies dazu meinen Blog
    Atemübungen für stimmschonendes Sprechen
  5. Deine Resonanzräume nutzen, für eine volle statt hohe Stimme

Fazit

Wenn du deine Stimme und den ganzen Körper als Instrument richtig nutzt, kannst du:

  • Die Tonhöhe (Stimmlage) und Lautstärke dem Anlass entsprechend wählen und variieren
  • Immer wieder in die Wohlfühllage zurückkehren
  • Die richtige Sprechatmung einsetzen, siehe Blogbeitrag
    Atemübungen für stimmschonendes Sprechen
  • Die Resonanz und Wirkkraft deiner Stimme verbessern
  • Mit weniger Aufwand sprechen und dennoch gut klingen
  • Deinen optimalen Stimmklang finden
  • Eine zu hohe Stimme trainieren und anpassen

Dadurch wirst du dich selbst wohler und sicherer fühlen, wenn du sprichst.

Du findest mehr Anklang und setzt dich besser durch.

Du lernst auf deine Stimme zu achten.

Das erhält dich und deine Stimme gesund.

Sprechtraining unterstütze ich dich dabei mit Übungen, Hilfestellung und unmittelbarem Feedback!

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